Ist Super-Mario gut für Deutschland?

Manchmal hat man den Eindruck Mario Draghi kann machen was er will, den Deutschen passt es sowieso nicht. Dabei belegen die neusten Studien der UBS nun, dass Deutschland der mit Abstand größte Profiteur der Draghi-Politik ist. Wie kann das denn zusammenpassen?

Die Nullzinspolitik

Seit Jahren kennen die Zinsen nur eine Richtung, nämlich gen Süden. Vielerorts sind sie bereits im negativen Bereich angekommen.
Die Deutschen aber sind ein Volk der Sparbuch-Sparer und leiden dementsprechend unter dem Niedrigzinsumfeld. Einzig die Kreditnehmer genießen in stiller Freude die niedrigen Rückzahlungsraten. Und wer ist der größte Kreditnehmer? Richtig! Der Staat. Ansonsten wäre es wohl nichts gewesen mit Schäubles schwarzer Null. Also einem ausgeglichenen Staatshaushalt ohne Neuverschuldung. Dadurch, dass die Zinszahlungen geringer werden, werden andere Ressourcen frei, die im besten Fall direkt in die Wirtschaft gehen, weil beispielsweise Infrastruktur oder Wohnraum geschaffen wird. Oder weil mehr konsumiert wird. Dies wiederum steigert das Beschäftigungsverhältnis und treibt letztendlich Löhne und Gehälter nach oben – zumindest tendenziell. Also alles gut?

Japan als abschreckendes Beispiel?

Vielleicht ist nicht alles gut… Kann es sein, dass wir sehenden Auges auf japanische Verhältnisse zulaufen?
In Japan gab es auch eine Immobilienblase, die Ende der 80er Jahre platzte. Es folgte eine wirtschaftliche Depression. Und so folgten auf das Wirtschaftswunder der 80er Jahre zwei Jahrzehnte mit fallenden Preisen und stagnierender Wirtschaftsleistung. Die japanische Notenbank reagierte ebenfalls mit einer Nullzinspolitik, die jedoch mehr oder weniger wirkungslos blieb… Erst jetzt, also 30 Jahre später, scheint es so, als ob die japanische Wirtschaft langsam wieder in Gang kommt.

Was ist Eure Meinung dazu? Ist es tatsächlich möglich, dass Europa ein ähnliches Schicksal erleidet?

Ich wünsche Euch eine schöne Woche!

Euer Martin